Ob im Vereinsheim, der Grundschule oder in der Mosterei: Die Max-Planck-Edition von Heimspiel Wissenschaft schafft neue Begegnungen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Claudia Zerrer, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit in der Abteilung Kommunikation, erklärt, warum auch die MPG raus aufs Land will.
Was gefällt Ihnen am Format „Heimspiel Wissenschaft“?
Uns begeistert, dass das Format gezielt Menschen dort begegnet, wo sie leben – und zwar jenseits der Großstädte, wo das Angebot an Wissenschaftskommunikation ohnehin groß ist. Mit Heimspiel Wissenschaft gehen wir raus aufs Land und verlassen ganz bewusst unsere Komfortzone. Das finden wir gerade auch vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Entwicklungen spannend und wichtig. Das Format kann dem Auseinanderdriften der Gesellschaft etwas entgegensetzen, indem wir mit Menschen ins Gespräch kommen, die wir bislang nicht erreicht haben. Das Potenzial, hier auf ungewohnten Wegen einen echten Dialog mit einer neuen Zielgruppe zu schaffen, sehen wir als große Stärke von Heimspiel Wissenschaft.
Was genau verbirgt sich hinter der MPG-Edition? Was ist geplant?
Mit Heimspiel Wissenschaft können wir ein breiteres Bild unserer Forschungsgesellschaft zeigen – und ganz unterschiedliche Stimmen zu Wort kommen zu lassen. Für den Anfang haben wir zehn Heimspiele über ganz Deutschland verteilt geplant. Diese finden in zum Teil für uns eher ungewöhnlichen Locations statt, wie etwa einer Mosterei. Wir binden bewusst Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz unterschiedlichen Bereichen und Karrierestufen ein. Mit dabei sind nicht nur Institutsdirektor:innen, sondern auch Gruppenleitungen und Promovierende – sogar jemand aus dem wissenschaftsstützenden Bereich macht mit. Dadurch ergibt sich auch eine große Bandbreite an Themen: von der Bildungsforschung, über Forstwissenschaften bis hin zur Neurologie ist alles dabei. Was alle Heimspieler:innen eint, ist eine enge Verbindung zu ihren ländlichen Heimatregionen – ein wichtiger Erfolgsfaktor für dieses Format.
Die MPG betreibt vorwiegend Grundlagenforschung, die Interessen der Menschen sind oft eher alltagsnah und somit vermeintlich eher anwendungsorientiert. Warum passt das Format trotzdem gut zur MPG?
Für uns als außeruniversitäre Forschungseinrichtung ist das ein spannendes Experiment. Zwar stehen wir vor allem für Grundlagenforschung, doch gerade deshalb ist es für uns reizvoll, unsere Arbeit durch Heimspiel Wissenschaft mal auf ganz andere Weise zu präsentieren. Denn bei diesem Format geht es nicht in erster Linie um klassische Fachvorträge. Vielmehr steht der persönliche Austausch im Vordergrund: Wer sind die Menschen hinter der Forschung? Wie sieht ihr Alltag aus? Was hat sie zur MPG gebracht? Diese Einblicke wollen wir ermöglichen – direkt dort, wo die Wurzeln unserer Wissenschaftler:innen liegen.