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Prof. Dr. Jutta Eming, Freie Universität Berlin

Roland und Siegfried sind literarische Gestalten des Mittelalters, an die und an deren Taten im Rheinland an sehr prominenten Orten erinnert wird. Jutta Eming, Professorin für deutsche Literatur des Mittelalters an der Freien Universität Berlin und in Rheinbreitbach aufgewachsen, stellt in ihrem Vortrag einige der literaturwissenschaftlichen und wissenstheoretischen Fragen vor, mit denen sie sich in Bezug auf diese und weitere Geschichten beschäftigt. Dabei geht es besonders um den Kontrast von Wunderbarem und Wissen, den schon Aristoteles beschrieben hat: Menschen staunen über das, was sie nicht verstehen, wenn sie es aber erkannt und erforscht haben, tritt Wissen an die Stelle der Verwunderung. Wirklich? Warum wird der Drachenfels dann seit dem 19. Jahrhundert als Ort von Siegfrieds Kampf mit dem Ungeheuer bestaunt; warum findet sich in den sogenannten Wunderkammern im Spätmittelalter in ganz Europa als ‚Standardinventar‘ ein ‚Olifant‘, also das Horn, in dem Roland die Nachhut Karls des Großen im Kampf um Roncevalles herbeiruft? Auch am Beispiel solcher materieller Grundlagen soll dabei nicht zuletzt die Begründung des Fachs Germanistik im 19. Jahrhundert aus der Beschäftigung mit dem Mittelalter verständlich werden.

 

 

in Kooperation mit der Ortsgemeinde Rheinbreitbach:

 

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