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Der unmittelbar über unseren Köpfen liegende Luftraum gehört derzeit noch fast exklusiv der Vogelwelt, doch dieser vertraute Anblick ist im Wandel begriffen. Die Nutzung des Luftraums durch Drohnen rückt immer stärker in den Fokus wirtschaftlicher und öffentlicher Interessen – ob sogenannte “Lufttaxis” oder als Lieferdrohnen. Neben den vielfältigen technischen Fragestellungen und Herausforderungen stellen sich aber viele gesellschaftliche und politische Fragen: ist das gewollt? Wer kann sich das leisten? Wie sieht es mit den Risiken aus? Bedeutet das noch mehr Überwachung?

Diesen Fragen kann man sich sowohl aus künstlerischer Perspektive nähern als auch über die Wissenschaftskommunikation – oder aus beiden gemeinsam. Die beiden Selbitzer Markus Färber, jetzt Künstler in Leipzig, und Philipp Schrögel, Wissenschaftskommunikations-Forscher in Heidelberg, haben genau dies getan: In einem Siebdruck-Kunstbuch “No Drone Zone” mit einer kurzen wissenschaftlichen Einleitung oder in einem Comic-Workshop mit Jugendlichen zu Zukunftsvisionen für eine Stadt mit oder ohne Drohnen, angedockt an ein Forschungsprojekt.

Für das “Heimspiel Wissenschaft” kommen Sie nun zurück in Ihren Heimatort, um über ihre ganz unterschiedlichen Werdegänge in Kunst und Wissenschaft und ihre eigenen Arbeiten und gemeinsame Projekte zu berichten. Neben den beiden gemeinsamen Projekten geben sie dabei auch Einblicke in ihre weitergehende Arbeit: Wie kann Wissenschaft in den Dialog mit Öffentlichkeiten treten? Wie sehen moderne und innovative Formen der Wissenschaftskommunikation aus – und funktionieren diese? Welche Rolle kann Kunst in der Betrachtung der heutigen Welt spielen?

Die Abendveranstaltung findet im Rahmen des Jubiläumsjahres der Stadt Selbitz statt und wird von Dr. Joanna Straczowski, Leiterin des Erika-Fuchs-Hauses, Museum für Comic und Sprachkunst, in Schwarzenbach an der Saale moderiert. Am Abend sind auch Originaldrucke aus der Ausstellung “No Drone Zone” ausgestellt, im Anschluss an Vortrag und Diskussion besteht die Gelegenheit, diese zu besichtigen und weitere Gespräche bei Getränken und Snacks zu führen.

Die Veranstaltung findet am Freitag, 2. Februar 2024 um 19:00 Uhr in der Grundschule Selbitz statt (Schulstr. 9, 95152 Selbitz), der Eintritt ist frei.

Das Projekt Heimspiel Wissenschaft bringt Wissenschaftler:innen, die aus ländlichen Regionen stammen, zurück in ihre Heimatorte. Dort erzählen sie, worüber, wie und warum sie forschen und was das mit unser aller Leben zu tun hat. So wird Wissenschaft und Forschung in der Kneipe um die Ecke, im Gemeindehaus, im Sportvereinsheim oder auf dem Dorfplatz greifbar. Heimspiel Wissenschaft ist ein im Rahmen der Initiative „Wissenschaftsjahre“ noch bis Ende 2024 vom BMBF gefördertes Verbundprojekt der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), der Wissenschaftskommunikationsagentur con gressa und dem #WisskommLab an der Universität Heidelberg.

Vortragende

Markus Färber wurde 1981 im Frankenwald geboren. Er studierte in Würzburg Kunstpädagogik und später in Kassel und Halle Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Illustration. Sein erstes Buch „Reprobus” erschien 2012 bei Rotopol. Jetzt lebt er in Leipzig und arbeitet von dort aus als Illustrator und Comiczeichner für die unterschiedlichsten Agenturen und Auftraggeber. Als Teil des Posterkollektivs „Busy Hands” gestaltet er unter dem Pseudonym „Holob” Konzertplakate und macht auch selbst unter diesem Namen Musik. Daneben ist er Dozent an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle. Seine beiden Bücher „Reprobus” und „Fürchtetal“ (gemeinsam mit seiner Schwester Christine Färber) erschienen beim Rotopol Verlag. Zusammen mit zwölf weiteren Leipziger Grafiker*innen aus unterschiedlichen Kunstkontexten schuf er das experimentelle Siebdruckbuch NO DRONE ZONE, das ganz unterschiedliche Perspektiven zu einem Austausch über deren eigene Beziehung zu Technikutopien und entsprechenden Dystopien zusammenbringt.

Philipp Schrögel studierte Physik in Erlangen und Public Policy an der Harvard University, bevor er sich auf Wissenschaftskommunikation fokussierte. Gegenwärtig ist er wissenschaftlicher Koordinator am Käte Hamburger Kollegs für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien an der Universität Heidelberg. Dort beschäftigt er sich unter anderem mit den Fragen, welche Rolle apokalyptische Bilder und Narrative in der Klimakommunikation haben. Zuvor forschte er fünf Jahre am Karlsruher Institut für Technologie zu Wissenschaftskommunikation und arbeitete als Moderator für Bürgerbeteiligung. Seine Schwerpunkte in Forschung und Praxis liegen auf kreativen und partizipativen Formen der Wissenschaftskommunikation, mit dem Ziel, diese zugänglicher zu machen. Dies beinhaltet den Fokus auf zuvor wenig eingebundene Bevölkerungsgruppen und innovative Formate wie beispielsweise Comics, Brettspiele oder Street-Art.

 

Diese Veranstaltung wird im Rahmen eines #WisskommLab am Käte Hamburger Kolleg für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien (CAPAS) an der Universität Heidelberg organisiert.

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