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Das Heimspiel Wissenschaft bringt in dieser besonderen Ausgabe gleich zwei aus Mittelbaden stammende Wissenschaftler in ihrer Heimat zusammen: Der im badischen Bühl-Moos geborene Astroteilchenphysiker Dr. Andreas Haungs vom Karlsruher Institut für Technologie ist zu Gast in den imachination labs, dem Studio des Künstlers, Komponisten und Kulturhistorikers Dr. Tim Otto Roth in Oppenau im Schwarzwald. Die beiden werden im Oppenauer „Schlössle“ über ihre Arbeit sprechen. Dabei wird unter anderem das Projekt „Cosmic Revelation“ ein Thema sein, für das sie 2008/09 erstmals Physik und Kunst spektakulär zusammengebracht haben, so dass die renommierte Zeitschrift Nature darüber berichtete. Im Zentrum des Gesprächs wird eine Natur stehen, die auf besondere Weise unsichtbar bleibt: Bereits in der frühen Neuzeit haben Teleskop und Mikroskop offenbart, dass wir von einer Natur umgeben sind, die sich aufgrund ihrer Größe oder auch Entfernung der Sichtbarkeit durch das nackte Auge entzieht. Die jüngere Physik bringt uns in Kontakt mit einer neuen Qualität von Unsichtbarkeit: Röntgenlicht oder Radiowellen konfrontieren uns mit neuen Formen des Lichts außerhalb des sichtbaren Spektrums. Mit der kosmischen Strahlung – die man ehedem auch als Höhenstrahlung bezeichnete – sind wir auf der Erde einem unsichtbaren Strom von hochenergetischen Elementarteilchen aus dem All ausgesetzt. Diese kosmische Strahlung brachte auch Haungs und Roth zueinander und ließe diese eine neue Form von Landart kreieren. In lockerer Weise stellen die beiden ihre Forschung und Zusammenarbeit vor. Das Publikum ist eingeladen Fragen zu stellen und bei einem anschließenden Umtrunk miteinander ins Gespräch zu kommen.

Dr. Andreas Haungs studierte Physik in Karlsruhe und promovierte in Heidelberg. In seinem Forscherleben konzentriert er sich auf den Bau von Teilchendetektoren zur Messung sehr hochenergetischer kosmischer Strahlung und Neutrinos, um die höchstenergetischsten Prozesse im Universum sichtbar zu machen und zu verstehen. Aktuell ist er Stellvertretender Leiter des Instituts für Astroteilchenphysik am KIT und Sprecher des Astroparticle Physics European Consortium (APPEC).

Der gebürtige Oppenauer Dr. Tim Otto Roth studierte an der Kunsthochschule Kassel und wurde 2014 mit einer Kulturgeschichte der Schattenbilder an der Kunsthochschule für Medien in Köln promoviert. Mit seinen Projekten, die oft zwischen Kunst und Wissenschaft oszillieren, ist er weltweit zwischen Hanoi und New York unterwegs. In der Ortenau machte er u.a. mit seiner Ausstellung „XX oder der Mummelsee in der Pfanne“ in der Städtischen Galerie Offenburg, dem Heaven’s Carousel 2020 auf dem Platz der Verfassungsfreunde oder der NATUR-Skulptur auf der Kleinebene in Oppenau auf sich aufmerksam.

 

Diese Veranstaltung wird im Rahmen eines #WisskommLab am Käte Hamburger Kolleg für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien (CAPAS) an der Universität Heidelberg organisiert.

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