Doktorandin Annemarie Ecke, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Institut für Biotechnologie, Fachgebiet Zellbiologie und Tissue Engineering
Bewegung ist wichtig, um fit und gesund bis ins hohe Alter zu bleiben. Wer sich regelmäßig bewegt, kennt jedoch auch die Schattenseiten, die auftreten können: Eine falsche Drehung, ein unaufmerksamer Schritt – schon schmerzt das Knie.
Oft ist auch der Knorpel betroffen, der unsere Gelenke schützt und schmiert. Im Gegensatz zu unserer Haut hat der Knorpel nämlich nur ein begrenztes Regenerationspotenzial. So verheilen Verletzungen gar nicht oder nur unzureichend. Bleiben diese Schäden unbehandelt, kann im Alter Arthrose entstehen. Da es für Arthrose keine Heilung gibt, ist die frühzeitige Behandlung von Knorpelverletzungen umso wichtiger.
Das Heimspiel von Annemarie Ecke zeigt, warum Minigewebe aus dem Labor bei der Behandlung von Knorpelverletzungen eine entscheidende Rolle spielt. Dabei geht sie auf die gängigen Therapien zur Behandlung von Knorpelverletzungen ein und diskutiert das Potential der Gewebekultur für die regenerative Medizin. Außerdem gibt Frau Ecke spannende Einblicke in die Besonderheiten des Knorpelgewebes und zeigt, wie es mithilfe von körpereigenen Zell- und Gewebekulturen möglich ist, Knorpel zur Transplantation herzustellen.
Seit 2018 forscht Annemarie Ecke auf dem Gebiet der zellbasierten Therapien. Ihre Ergebnisse werden dieses Jahr mit Abschluss ihrer Promotion zum Thema „Knorpelregeneration unter Verwendung eines Kokulturmodells aus humanen primären Chondrozyten und Osteoblasten“ zusammengefasst. Dabei wurde ein Kombipräperat aus Knorpel- und Knochenminigeweben hergestellt, das für Transplantationen oder als Testsystem für neue Medikamente genutzt werden kann.
Annemarie Ecke ist in Calbe aufgewachsen und zur Schule gegangen. Ihre Liebe und Begeisterung zu den Naturwissenschaften, insbesondere Biologie und Chemie, lenkte sie bereits in jungen Jahren auf einen klaren Weg: ein Studium der Biotechnologie mit dem Ziel, in der Zell- und Gewebekultur zu forschen. Sie erkannte bereits früh das Potenzial des Forschungsbereichs, um zukünftig eine Alternative zur Organspende zu entwickeln.
Von 2012 bis 2018 studierte Annemarie Ecke Biotechnologie an der BTU Cottbus-Senftenberg. Dabei absolvierte sie das Praxissemester sowie die Bachelorarbeit in ihrer Heimat, wo sie an der Magdeburger Universitätsklinik an der Herstellung von Herzgeweben mitarbeitete. Nach ihrem Masterabschluss in Frankfurt/Main zog es Annemarie Ecke zurück an die Brandenburgische Technische Universität und an ihren Studienort Senftenberg, wo sie seit 2018 mit Knorpelzellen und -geweben arbeitet. Seit 2020 promoviert sie auf diesem Thema und wurde dabei mit einem Stipendium der Graduate Research School unterstützt.
Der Eintritt ist kostenlos, für Getränke und Verpflegung ist gesorgt.